Eschenbach. (do) Wie leben Kühe in einem modernen Stall? Was hat der Landwirt im Kuhstall zu tun? Wie funktioniert die Melkautomatik? Um Einblicke in den Betrieb eines Milchviehstalles zu gewinnen, besuchten eine Abordnung des CSU-Ortsverbandes, Bürgermeisterkandidat Dieter Kies und Kandidatinnen und Kandidaten der CSU-Stadtratsliste den Milchviehbetrieb der Familie Christine und Josef Wittmann in Runkenreuth. Die besonderen Momente im Alltag eines Milchviehbauern im Rinderstall und dessen Verantwortung über seine vierbeinigen Schätze machten auf die Besuchergruppe einen nachhaltigen Eindruck.

Bei einem Rundgang durch den im Dezember 2012 in Betrieb genommenen Laufstall für 68 Milchkühe betonte Josef Wittmann zunächst das Ziel der artgerechten Tierhaltung. Den staunenden Besuchern erklärte der Landwirt den Tagesablauf eines Milchviehhalters beginnend von der ersten Kontrolle am frühen Morgen über die Steuerung der Futtermengen, die Organisation der Melkintervalle, über Tierpflege und Säuberung. Die CSUler überraschte besonders die automatisierten Arbeitsabläufe bei der Futterversorgung, der Komfort in einem zeitgemäßen Stall mit viel Frischluft, Tageslicht und bequemen Liegeflächen, die Schieberentmistung der Laufflächen und der hohe elektronische Aufwand. "Die Tiere leben hier stressfrei", betonte der Gastgeber. Gleichzeitig berichtete Josef Wittmann über seine Erfahrung: "Die erweiterten Bewegungsmöglichkeiten verbessern die Tiergesundheit und fördern den Sozialkontakt der Rinder".

Einrichtungen zur Selbsthilfe nannte der Milchbauer den freien Zugang der Tiere zu den Futterstellen und Tränken oder zum "Massagesalon", einer automatischen Kuhbürste. Das fördere die biologischen Bedürfnisse der Kühe. Josef Wittmann legte auch Wert auf die Feststellung: "Voraussetzung zu einer guten Milchleistung ist das Wohlbefinden der Kuh". Eine milchleistungsfördernde Umgebung gehöre deshalb zum Gesamtmanagement, sagte Wittmann. Aus langjähriger Erfahrung weis er: "Die Kuh muss es im Stall bequem haben. Dazu gehört auch die Lust am langen Liegen". Liegende Kühe seien produktiver und bringen mehr Milch, erläuterte der Vollerwerbslandwirt der CSU-Mannschaft.

"Auch die Arbeitseffizienz entscheidet über den Erfolg eines Milchbauern", erklärte Josef Wittmann bei der Präsentation der Computersteuerung. Hilfreich sei der PC besonders bei der elektronischen Steuerung der Futtergaben und der überwachung jedes einzelnen Tieres auf Schritt und Tritt. Sensoren am Fuß der Milchkühe übertragen jede Bewegung in die EDV-Station, berichtete der Ökonom. Zu beobachten war auch der Weg der Wittmann's zur teilautomatisierten Melkstation. Christine Wittmann zeigte den Gästen ihren Arbeitsbereich und demonstrierte am großen Melkstand beim abendlichen Melkgang des Milchvieh's die Merkmale einer versierten Bäuerin: Routine, Geduld und übersicht. Schließlich eröffnete sich den Besuchern der weitere Weg der Rohmilch zur Technik in der Kühlkammer. Stellvertretende CSU-Ortsvorsitzende Dr. Sabine Schultes dankte für die aufschlussreichen Einblicke in einen landwirtschaftlichen Musterbetrieb und wünschte einen stets fairen Milchpreis und ein gerechtes Ein- und Auskommen.