Eschenbach. (do) Artenschutz sieht anders aus. "Seit Wochen haut der städtische Bauhof alles kurz und klein", beobachtet der Umwelt-Arbeitskreis der CSU. Verärgert zeigte sich das Gremium beim Anblick der "abrasierten" Geländeabschnitte. "Das sind Sünden an der Natur", urteilte Stadträtin Dr. Sabine Schultes bei der Besichtigung des ramponierten Straßen-Begleitgrüns an der NEW 1 in Richtung Rußweiher.
Ähnliche "Radikaleingriffe" entdeckte die Allgemeinmedizinerin auch in anderen Stadtteilen. Sabine Schultes weiß mit ihrem Protest zahlreiche Naturschützer an ihrer Seite. "Mit den Radikalrückschnitten und dem Abholzen von Weiden, Haselnussstauden und vielen anderen Hecken und Sträuchern werden Bienen und Insekten wichtige Trachtquellen im zeitigen Frühjahr genommen", zitiert Sabine Schultes einen erfahrenen Imker.
Auch Hubert Schug, aktives Mitglied des Landesbundes für Vogelschutz, hat kein Verständnis für die Radikalschnitte des Bauhofes. "Das ist eine Todsünde an der Vogelwelt", verurteilt der Naturschutzbeirat das Vorgehen der Stadt als rücksichtslos. Schug vermutet hinter diesem "übereifer" ein neues Tätigkeitsfeld für die Mitarbeiter in schneearmer Zeit. "Ein gezieltes und sanftes Ausschneiden der "grünen Lungen" würde bestimmt nicht den Lebensraum der Vogel- und Insektenwelt so massiv beeinträchtigen", urteilte CSU-Bürgermeisterkandidat Dieter Kies während Tobias Lehl und Hans Ziegler spekulierten: "Vielleicht braucht die Stadt das Grüngut für die bauhofeigene Hackschnitzelanlage".
Bildunterschrift: Beim Ortstermin an der NEW 1 zeigte sich der Umwelt-Arbeitskreis der CSU verärgert über die radikalen Abholzungen des Straßen-Begleitgrüns. Das Gremium befürchtet eine Beeinträchtigung der Artenvielfalt.