Schultes bezeichnete den CSU-Spitzenkandidaten als ehrlichen Makler bürgerschaftlicher Interessen: erfahren, bodenständig, grundehrlich, gescheit und resistent gegen Einzelinteressen. Vom Vorteil sei für Dieter Kies auch die Neigung zum praktischen Denken und Handeln. Die Bewährungsprobe als Mitarbeiter im Steinmetzbetrieb Dilling habe der CSU-Mann schon längst mit Bravour bestanden. Bescheiden und doch konkret formulierte der ehemalige Banker mit 30-jähriger Erfahrung als Kunden- und Unternehmensberater seine kommunalpolitischen Ziele.
Breiten Rückhalt erhofft sich der Kandidat von einer naturnahen Nutzung des Stadtwaldes. "Wir brauchen diese Flächen als Erholungswald", begründete Kies seine überzeugung zum Schutz der Pflanzen- und Tierwelt. Deshalb seien für ihn, so Kies, auch die Naturschutzgebiete Großer Rußweiher und Eschenbacher Weiherkette unantastbare Kostbarkeiten, in denen auch Windräder nichts verloren hätten. Mit den Besucherlenkungen in diesen Bereichen habe sich für die Naturliebhaber eine Erholungsmöglichkeit erster Güte aufgetan. Für den Rußweiherbereich sprach sich der Bürgermeisterbewerber für eine touristische Werbeoffensive aus. "Der See gehört zu den wenigen anerkannten Europäischen Badegewässern der Oberpfalz", informierte Kies.
Als eine der künftigen kommunalen Kernaufgaben nannte der Redner das Aufzeigen von Lösungsmöglichkeiten zur Bekämpfung des Gebäudeleerstandes. Auch die Schließung von Gasthäusern als Orte der Kommunikation sei besorgniserregend. "Stätten der Begegnung braucht eine lebendige Stadt", argumentierte Kies und appellierte an Grundstückseigentümer und Pächter, in Zusammenarbeit mit dem Rathaus nach gangbaren Wegen zu einer Wiederbelebung zu suchen. Für das leerstehende Vermessungsamt empfahl Dieter Kies eine Substanzuntersuchung und eine fachmännische Bewertung künftiger Nutzungsmöglichkeiten.
Keine Zweifel ließ der Kandidat an der Notwendigkeit einer Stadthalle. "Die Stadt braucht einen großen Veranstaltungsraum". Als kostengünstige Lösung entdeckte der Redner eine Nutzung der kreiseigenen Mehrzweckhalle für Kulturveranstaltungen. "Schließlich wurde die Halle für mehr Zwecke gebaut", begründete Kies seinen Vorstoß und versuchte, diese Idee auch dem anwesenden CSU-Landratsbewerber Andreas Meier schmackhaft zu machen. "Mit ein paar Umbauten einschließlich behindertengerechter Ergänzungen halten sich die Kosten im Rahmen", warb Kies für eine Sparlösung.
Mit Blick auf die medizinische Versorgung der Region sprach sich Dieter Kies für verstärkte Bemühungen zur Einrichtung von Facharztpraxen im ehemaligen Krankenhaus aus. "Räumlichkeiten sind vorhanden", wusste der Bürgermeisterkandidat. Chefsache sei für ihn, so Kies, ein klares Bekenntnis zum Erhalt des Notarztstandortes Eschenbach und die Rund-um-die-Uhr-Besetzung der BRK-Rettungswache. Eine Salamitaktik wie bei der Schließung des Krankenhauses werde es mit ihm nicht geben. Deshalb müsse ein Bürgermeister bei Fragen der medizinischen Versorgung stets wache Augen haben. Kies lobte in seinen weiteren Ausführungen den schwierigen Dienst der Polizei trotz personeller Engpässe und anerkannte die Arbeit der Eschenbacher Schul- und Kindergarten-Einrichtungen als Horte der Erziehung und Bildung. In seiner Funktion als stellvertretender Stadtverbandsvorsitzender versicherte Dieter Kies der Vereinswelt seine weitere volle Unterstützung. "Die Vereinswelt ist das Salz in der Suppe einer Gemeinde". Im Fokus kommunalen Handelns sieht der CSU-Kandidat mit Blick auf die alternde Gesellschaft die Notwendigkeit von ambulanten Diensten zur Versorgung pflegebedürftiger Mitbürger. "Da stehen auch die Gemeinden in einer Fürsorgepflicht", sagte Kies.
Am Herzen liegen dem Bürgermeisterkandidaten der CSU auch die persönlichen Kontakte zu den Unternehmern der Stadt. "Die Arbeitgeber sichern und schaffen Arbeits- und Ausbildungsplätze. Sie sind wichtige Partner der Stadt", erklärte Kies. "Als ehemaliger Kundenbetreuer weiß ich, wie wichtig diese Kontakte sind". Mit der Idee für ein Modell einer neu gelebten Bürgergesellschaft mit menschlicheren Zügen schloss der Bürgermeister-Kandidat seine überlegungen zum verantwortungsvollen kommunalen Handeln.
Bittsteller gibt es nicht. Der Bürger ist im Landratsamt König. Mit dieser Feststellung begann CSU-Landratskandidat Andreas Meier seinen Kurzvortrag zur Kreispolitik. Gleichzeitig versicherte der CSU-Landratsbewerber beim Wahlkampfauftakt der Eschenbacher CSU allen Gemeinden, ein fairer Ansprechpartner zu sein. Den Landkreisbürgern und den Kommunen werde die Einrichtung einer zentralen Anlaufstelle als besonderer Service der Kreisbehörde garantiert. Schnell, kompetent, umfassend und durchgängig: mit diesen Attributen einer bürgerfreundlichen Verwaltung will Andreas Meier auch die Genehmigungsverfahren unbürokratischer gestalten, versicherte der Redner und versprach: "Das Landratsamt ist keine Verhinderungsbehörde".
Auf Kernpunkte künftiger Landkreispolitik eingehend unterstrich Andreas Meier die Notwendigkeit eines soliden Wirtschaftens. "Nicht heute verfrüh stücken, was wir erst erwirtschaften müssen", sei ein wertvoller Wegweiser seriöser Finanzpolitik. Die erwirtschafteten Spielräume ließen es dank einer vorausschauenden Haushaltspolitik des Landkreises nun zu, Großinvestitionen in den Hochbau und einen bestandsorientierten Tiefbau zu tätigen, erläuterte der Kandidat. Als Beispiele millionenschwerer Projekte nannte Andreas Meier die Ortsumgehung der Kreisstraße in Mantel, den Brückenbau in Burgtreswitz, die Generalsanierung des Gymnasiums in Neustadt/WN. und die Sanierung der Schulschwimmhalle in Eschenbach.
Auf die Vorschläge der Stadt Weiden zur interkommunalen Zusammenarbeit eingehend erklärte Meier: "Das ist keine neue Erfindung. Die wird im Landkreis schon lange gelebt". Nur um die Geldlöcher der Stadt Weiden zu stopfen, gehe eine solche Vereinbarung nur auf Kosten des Landkreises, befürchtet der Landkreisvertreter. Der CSU-Kandidat erinnerte an Transferleistungen des Landkreises in Höhe von 30 Millionen Euro zur Beteiligung an den Schulaufwandskosten in Weiden. Dazu gehöre auch der Bauunterhalt. Trotz der satten Landkreisbeteiligung habe die Stadt Weidenihre Hausaufgaben zur Modernisierung der Schulen nicht erledigt, bedauerte Andreas Meier. Weitere Ausführungen galten der Energiegewinnung auf Kreisebene "der Landkreis produziert seine Energie selbst" und der Empfehlung an alle Nutzer, Energie zu sparen. Für die Planung von Windkraftanlagen forderte Meier mehr Kompetenz. Die Windkraft gehöre auf die Ebene der kommunalen Bauleitplanung und dürfe kein Spielball für "Heuschrecken" werden.
22.1.2014 Robert Dotzauer