Eschenbach. (do) "Wir wollen nicht nur einen rasanten Lauf hinlegen. Auch im Ziel möchten wir Erster sein", sagt Dr. Sabine Schultes selbstbewusst. Nach einigen personellen Turbulenzen in den vergangenen Jahren ist die amtierende CSU-Ortsvorsitzende davon überzeugt: "Ein seriöse Kommunalpolitik mit Augenmaß, ohne Showeffekte und Verschwendung", zu diesen bewährten Erfolgsrezepten kommunalen Wirtschaftens stehe nur die CSU, urteilte die Sitzungsleiterin bei der Nominierungsversammlung des Ortsverbandes für ihre Stadtratskandidaten.
Die Versammlung mit Landratskandidat Andreas Meier, Bürgermeisterkandidat Edgar Knobloch aus Grafenwöhr, Ehrenbürger Vinzenz Dachauer, Bürgermedaillenträger Walter Weiß und 3. Bürgermeister Klaus Lehl prägte
ein Klima des Aufbruchs und der Zuversicht. Freundschaftliche Geschlossenheit war angesagt. Mutig vorwärts hieß der Appell der Versammlungsleiterin. "Wir haben eine treue Wählerschaft", wusste Sabine Schultes, bei der sie sich auch
mit Blick auf die Unterstützung bei der Landtags- und Bundestagswahl bedanken wolle.
Die CSU-Frau sprach von großen Herausforderungen, denen sich die Stadt auch in einer Zeit voller Kassen zu stellen habe. "Wir werden weiter ehrliche und zuverlässige Partner der Bürger sein und den Finger in wunde Stellen legen", versprach die Stadträtin. Auch die Drohung des Bürgermeisters mit dem Strafgesetzbuch werde die CSU nicht davor abholen, Wahrheiten öffentlich zu machen.
Den 16 Stadtratskandidaten, davon fünf Frauen, dankte die Ortsvorsitzende für ihre Bereitschaft, Verantwortung für das Gemeinwohl zu übernehmen. Sabine Schultes würdigte die Bewerber als kompetent und mitten im Leben stehend. Jeder einzelne Kandidat gewährleiste mit seinen fachlichen und menschlichen Qualitäten, ein guter Sachwalter städtischer Anliegen zu sein. Reibungslos leitete CSU-Landratskandidat Andreas Meier die folgende Nominierung der Kandidaten in geheimer Wahl. Die neue Harmonie drückte sich im Wahlergebnis aus. Bei einer Stimmenthaltung votierten alle Mitglieder für die von der Vorstandschaft erstellte Kandidatenliste. Auch mit der Platzierung der Bewerber bestand Einverständnis. Als Beauftragte für den Wahlvorschlag bestellten die Versammlung Vinzenz Dachauer und Josef Rupprecht. Vorsorglich stimmten die Mitglieder einer Listenverbindung mit der überparteilichen Christlichen Wählergemeinschaft (üCW) zu. Die üCW firmierte bisher als Frauenliste mit Spitzenkandidatin Hannelore 0tt.
"Schauen wir nach vorne", empfahl Landratskandidat Andreas Meier in einem Grußwort der Versammlung. Der Ortsverband beweise mit dem souveränen Neubeginn Geschlossenheit und Kraft. Meier versprach einen sachlichen Kreistags-Wahlkampf und stellte fest: "Wir sind keine Krawallmacher, das brauchen wir nicht". Nach den guten Wahlergebnissen bei der Bundes- und Landtagswahl geht der Landratskandidat voller Zuversicht in den Kommunalwahlkampf. Das bessere Personal mit gebündeltem Sachverstand und überzeugender Kompetenz habe die CSU sowieso, bemerkte Meier.
3. Bürgermeister Klaus Lehl sprach von einer ausgewogenen Kandidatenliste und empfahl, ab heute nur noch nach vorne zu schauen. Lehl wünschte sich ein Bündnis der CSU mit den Bürgern und lobte Bürgermeisterkandidat Dieter Kies als ehrlichen Makler bürgerschaftlicher Interessen.
Ein bisschen Biss sollte der Wahlkampf schon haben, warnte Fraktionsführer Stephan Prösl vor einem Schmusekurs. Alle Projekte der vergangenen sechs Jahre seien bereits von der CSU und Bürgermeister Robert Dotzauer geplant und eingeleitet worden, stellte Stephan Prösl klar und beanstandete die fehlende Umsetzung weiterer Baumaßnahmen, für die bereits seit sechs Jahren eine staatliche Förderzusage vorliege. Ein typisches Beispiel sei die systematische Verzögerung der Sanierung von Jahnstraße und Oberer Zinkenbaumstraße. Durch die Kostensteigerungen in den vergangenen Jahren erweise man der Stadtkasse und den beitragspflichtigen Anliegern einen schlechten Dienst.
Als völlig unangemessen bezeichnete Bürgermeister a.D. und Stadtrat Robert Dotzauer Äußerungen von Bürgermeister Peter Lehr in der Nominierungsversammlung der SPD, Presseberichterstatter mit Hinweisen auf das
Strafgesetzbuch einzuschüchtern. "So was hatten wir auch noch nicht", bemerkte Dotzauer erheitert und mutmaßte: "Solche Drohungen zeugen von einem schlechten Gewissen".