Die Versammlung im Gasthof Burger mit MdL Dr. Stephan Oetzinger, stellvertretenden Landrat Albert Nickl, Grafenwöhrs Bürgermeister Edgar Knobloch und weiteren Gästen aus CSU-Nachbarverbänden prägte ein Klima des Aufbruchs und der Zuversicht. Freundschaftliche Geschlossenheit war angesagt. Mutig vorwärts hieß der Appell von Versammlungsleiterin Sabine Schultes. „Die Bevölkerung sehnt sich nach einem kommunalpolitischen Neuanfang“, beobachtete die CSU-Ortsvorsitzende und das trotz der guten Finanzlage, die sie auf die wirtschaftliche Hochkonjunktur und auf die kluge und vorausschauende Politik früherer CSU-Bürgermeister zurückführte. Die CSU-Frau sprach von großen Herausforderungen, denen sich die Stadt auch in Zeiten voller Kassen zu stellen habe.
Zu Einzelheiten einer vorausschauenden Stadtpolitik nahm Marcus Gradl Stellung. Der CSU-Bürgermeisterkandidat verwies nach einem kurzen familiären und beruflichen Lebenslauf auf die kommunalpolitischen Ereignisse der letzten Jahre, bedauerte „Verzögerungstaktiken und Angsthasen-Politik“ etwa mit Blick auf die Entwicklung des Rußweiher-Freibades, der Beschaffung von bezahlbaren Bauland und von über 30 CSU-Anträgen zur Verbesserung der städtischen Infrastruktur und forderte anstelle des permanenten Händeschüttelns eine Politik des Handelns. „Meine Stil ist mehr als nur ein Händedruck“, bemerkte Gradl. Dazu zählte der Redner die Erschließung des Baugebietes am Bahnhof, Erweiterungsoptionen für die Kindertagesstätte, die Industriegebietserschließung, einen ganzheitlichen Ansatz für das Erholungsgebiet Rußweiher, weitere Überlegungen zu einer Veranstaltungshalle in Verbindung zu den Planungen der Schug-Gruppe und einen autonomen Stadtbus.
Als wenige hilfreich bezeichnete Gradl die Brüllanfälle des Bürgermeisters in den Stadtratssitzungen. „Wer schreit, hat nie recht“, zitierte er eine Feststellung seines Stadtratskollegen Reinhard Wiesent. Die Ausführungen endeten mit einer visionellen Betrachtung künftiger Projekte. Unter anderem nannte der CSU-Bürgermeisterkandidat ein Sonderprogramm für die Sanierung desolater Siedlungsstraßen, ein Förderprogramm für junge Familien, behindertengerechtes Wohnen für Senioren, verbesserte Kulturangebote , das Baxi-Modell „Marcus Mobil“ und eine bessere Zusammenarbeit mit staatlichen Dienststellen zum Erhalt maximaler Fördermittel.
Die Rede endete mit einem Appell an die Geschlossenheit der CSU-Familie. Den 16 Stadtratskandidaten dankte Gradl für die Bereitschaft, Verantwortung für das Gemeinwohl zu übernehmen. Er würdigte die Bewerber als mitten im Leben stehend und als lobenswerte Beispiele für Volksnähe und für die Übernahme von ehrenamtlicher Verantwortung. Es folgte die persönliche Vorstellung der Bewerber. Reibungslos leiteten die Bürgermeister Albert Nickl und Edgar Knobloch die folgende Nominierung der Kandidaten in geheimer Wahl.