Neben den schon bekannten Begründungen stoßen sich die „Protestanten“ an der Kostenexplosion. Auf 3,8 Millionen Euro sei im Jahr 2006 das Projekt veranschlagt worden. Ohne Stadtratsbeschluss von 2008 bis 2013 vom Bürgermeister ausgesetzt, betrage die aktuelle Kostenschätzung für die Umgehungsstraße ab Thomasreuth bis zur B 470 in Höhe des Industriegebietes nun knapp 8 Millionen Euro. „Ein Unding“, finden die Kritiker und zweifeln auch an dieser Summe. Eine weitere Kostenexplosion sei zu erwarten. Auch die staatliche Höhe der Zuwendungen sei ungewiss, wird im Flyer festgestellt. Die Initiatoren befürchten zudem bei einer Verwirklichung der Umgehungsstraße eine weitere Verödung der Innenstadt. „Wir müssen im Gegenteil das Zentrum beleben, Leerstände aktiv begleiten und die innerstädtische Infrastruktur stärken“, so die weiteren Argumente der Spange Ost-Gegner.
Die mangelnde Bereitschaft des Bürgermeisters und einer Stadtratsmehrheit, auf die Sorgen der Kritiker einzugehen, veranlasst die Gegner nun zur Einleitung eines Bürgerbegehrens. Ziel ist ein Bürgerentscheid zur Aufgabe der Planung. Ab sofort liegen Unterschriftslisten für alle wahlberechtigten Eschenbacher in der Bäckerei Heindl und im Landwirtschaftlichen Lagerhaus Schloderer auf. Die Gegner des Projekts bitten alle Bürger, mit ihrer Unterschrift „den stadtnahen Naturraum zum Wohle aller zu erhalten und die Naturzerstörung der Heimat zu stoppen“, heißt es unter anderem in der Begründung und im Begleit-Text. In zwei Wochen wollen Marcus Gradl, Roland Völkl und Co. eine Zwischenbilanz der Aktion ziehen. Schon am ersten Tag der Auslegung haben über 100 Eschenbacher den Antrag auf ein Bürgerbegehren unterschrieben. Notwendig ist eine Beteiligung von 10 Prozent der Wahlberechtigten. Die Initiatoren sind optimistisch, die knapp 300 notwendigen Unterschriften in wenigen Wochen zu sammeln.
Bürgerbegehren gegen Spange-Ost
- Geschrieben von Robert Dotzauer