Am Sonntagabend, den 9. März fand ab 19 Uhr traditionell in der Garage unseres Stadtratskandidaten Reinhard Wiesent eine Infoveranstaltung statt. Die Garage war durch die Stadtratskandidaten und viele Gäste aus Runkenreuth, Witzlhof, Hotzaberg und Breitenlohe gut gefüllt. Bei Würstchen und Semmeln, spendiert von Stephan Prösl, und Getränken, spendiert von Reinhard Wiesent, gab Stephan Pröslt ein politisches Statement ab und die Stadtratskandidaten stellten sich vor.

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Eschenbach. (do) Eschenbach ist mehr wert – zumindest deutlich mehr, als ein SPD-Bürgermeister leistet. Die Menschen wollen einen dynamischen Neuanfang nach sechs Jahren lähmender SPD-Herrschaft, sagt Stephan Prösl. Der Sprecher der CSU-Stadtratsfraktion verspürte am Sonntagabend bei einer Wahlversammlung der CSU in der überfüllten Maschinenhalle von CSU-Stadtratskandidat Reinhard Wiesent in der Endphase des Kommunalwahlkampfes eine starke Aufbruchsstimmung. Vor zirka 60 Besuchern forderte Prösl: "Der Mehltau des Stillstands muss weg". Das gelinge nur mit einer starken CSU und einem CSU-Bürgermeister Dieter Kies.

Der jetzige Rathauschef möchte mit Großprojekten glänzen, dabei seien die Baumaßnahmen schon unter einer CSU-Führung schon lange geplant und finanziert worden, informierte Prösl. Bei einem Blick in das Wahlprogramm der Roten für 2008 urteilte der Redner: "Bis heute bestanden die Versprechungen nur aus heißer Luft". Ein Soziales-Stadt-Programm für den Stirnberg, eine Leerstandsbörse oder eine Industrieansiedlung: nichts habe die SPD bewegt. Bis auf einen Parkplatz im Niemandsland zwischen Rußweiher und Sportplatz sei kein einziges Projekt neu auf den Weg gebracht worden. Als mit ursächlich nannte der Fraktionsführer die fehlende Eignung des Bürgermeisters zu intensiven und geschickten Grundstücksverhandlungen. Heute verkaufe die SPD ihre Programmpunkte vor sechs Jahren wieder als tolle Idee. In Wirklichkeit seien sie Schall und Rauch. Prösl bescheinigte dem Rathaus eine dürftige Erfolgsbilanz mit vielen Glühbirnen und Solarleuchten als Leuchtturmprojekte. "Die letzten sechs Jahre waren deshalb für die Stadt verlorene Jahre", lautete seine Erkenntnis.

Als skandalös bewertete Stephan Prösl die Aussage des SPD-Stadtratskandidaten Matthias Haberberger, bei der SPD seien die Leute besser und netter. Es sei nicht weiter verwunderlich, dass eine Partei in den Augen eines Hauseigentümers netter sei, der für eine sündhafte Summe seine Immobilie an die Stadt losgebracht habe, wetterte Prösl. Mit der Mehrheit von SPD und FW sei für den Erwerb des Taubenschusterhauses aus dem Stadthaushalt das Mehrfache eines privat üblichen Grundstückspreises hingeblättert worden. Der CSU-Fraktionschef beurteilte das Immobiliengeschäft als "Freundschaftsdienst zwischen Genossen" und zeichnete ein Bild "purer Kumpanei". Als scheinheilig nannte Prösl die nochmalige Kandidatur von Willi Trummer. Die Nummer eins der Freien Wähler müsse noch einmal antreten, um der Gruppierung Stimmen zu verschaffen. Bald nach der Wahl werde Trummer dann zurücktreten müssen, spekulierte der CSU-Mann. Hanebüchen nannte Prösl auch das Motto von FW-Kandidat Thomas Riedl "Zukunft braucht Erfahrung". Leider habe der Bürgermeisterkandidat auch nach der Wahl unter einem Karl Lorenz nichts zu melden und keine Zukunft.

Mit Hinweisen zum kommunalen Geschehen verbanden einige CSU-Stadtratskandidaten ihre Vorstellung in Thomasreuth. 3. Bürgermeister Klaus Lehl plädierte für eine Immobilien- und Grundstücksoffensive zur Förderung leerstehender Wohnungen und Geschäftsräume in der Innenstadt. Lehl sprach sich ferner für gute Rahmenbedingungen zu Betriebsansiedlungen aus. Dazu gehöre auch die längst überfällige Umgehungsstraße Ost. "Als netten Menschen, der seine Arbeitszeit zu 50 Prozent mit Händeschütteln verbringt", bewertete Hubert Schug die Leistungen des Bürgermeisters. Der Rest sei Fremdsteuerung durch Fritz Betzl. Mit Blick auf die Luxusausführungen bei den Projekten Bauhof, Hexenhaus und Feuerwehrhaus fand der Unternehmer: "Eine Nummer kleiner hätte es auch getan". Roland Götz unterstrich seinen Wunsch nach einem Waldkindergarten und Susanne Schug begründete ihre Kandidatur mit der Feststellung: "Frauen müssen sich einmischen". Reinhard Wiesent, städtischer Waldwart und Geschäftsführer der Forstbetriebsgemeinschaft zeigte sich davon überzeugt: "Im Stadtwald gibt es noch viele Ressourcen". Wiesent bedauerte die bevorstehende Schließung des Fachgeschäftes Eisen-Schreml und damit verbunden der Post-Partnerfiliale mit der Bemerkung: "Da bricht auch ein Stück Stadtkultur weg".

Eine Lanze für das Malzhaus brach Stadtrat Peter Hübl. Das denkmalgeschützte Ensemble verfüge in der gesamten Oberpfalz ein Alleinstellungsmerkmal und sei mit dem Taubenschusterhaus nicht vergleichbar. Die Restaurierung des Malzhauses müsse auch in Zusammenhang mit der staatlichen Förderung der Altstadtsanierung gesehen werden, betonte Hübl. Die Einmaligkeit, dieses historische Erbe zu bewahren, habe sich für die Stadt zur Pflichtaufgabe entwickelt. Dem gegenüber sah Hübl keine Zuständigkeit der Stadt zum Aufbau eines Millionen-Euro teuren Museumsprojektes im Taubenschusterhaus.

CSU-Bürgermeisterkandidat Dieter Kies umschrieb seine kommunalen Ziele mit einem 12-Punkte-Programm, in dem er besonders auf den hohen Stellenwert der Natur und Landschaft rund um die Stadt verwies und Wert auf die Notwendigkeit einer Belebung der Innenstadt und auf eine gute medizinische Versorgung legte. Als sein Lieblingsthema nannte Kies die Stadthallendiskussion. Der Bürgermeisterbewerber empfahl als Sparlösung die Nutzung der Mehrzweckhalle, verbunden mit einigen Umbaumaßnahmen. Sorge bereitet dem Kandidaten die Physiotherapie als letzte verbliebene Abteilung des ehemaligen Krankenhauses. Kies warnte wegen der vom Klinikum Nordoberpfalz zu verantwortenden Personalengpässe vor einer Schließung. Chefsache sei für einen Bürgermeister stets das Wohl der Rettungswache und des Notarztstandortes, bemerkte Dieter Kies. "Kemnath wird saniert. Eschenbach wird planiert". Diese Aussage beim Waldecker Faschingszug sei für ihn, so Kies, Mahnung genug, sich energisch gegen den Niedergang des Gesundheitsstandortes Eschenbach zu wehren. Weitere Ausführungen gehörten der Sicherung des Schulstandortes, einer Wohnungsoffensive für junge Leute, der persönliche Kontakt zu den Unternehmern und das rasche Gegensteuern beim demografischen Wandel. Aus der Erfahrung als stellvertretender Stadtverbandsvorsitzender versprach der CSU-Bürgermeisterkandidat der Vereinswelt seine Solidarität. "Unsere Vereine sind das Salz in der Suppe und fördern Geselligkeit, Kameradschaft und Traditionen".